Montag, 14. Oktober 2013

Bootscheck und -reparatur

Unsere Vereinsboote werden übers Jahr fleißig benutzt und dadurch natürlich arg beansprucht. Da bleibt es nicht aus, dass das Material leidet und schon mal den Klügeren spielt. Um unsere Ausrüstung auf Stand zu halten, haben wir es uns zur Regel gemacht, einmal im Jahr eine gründliche Bestandsaufnahme der Mängel zu machen und sie im Folgenden dann so weit es geht zu beheben.

Unsere Wanderwartin hat die Aktion vorbildlich vorbereitet und eine erfreulich große Zahl von Nutznießern hat sich eingefunden, um dafür zu sorgen, dass sie auch nächstes Jahr wieder intakte und verkehrssichere Boote zur Verfügung haben. Für jedes Boot gibt es eine Checkliste mit allen möglichen und denkbaren Eigenschaften, die ein Boot haben kann. Auch das zum Boote gehörende Zubehör, wie Spritzdecke, Paddelleine oder Lukendeckel steht auf der Liste und wird mit überprüft.

In der Regel sind es kleine Defizite, die sofort behoben werden können, wie eine defekte Paddelleine, ein fehlender Vereins- oder Verbandsaufkleber. Manchmal ist aber auch ein größerer Schaden festzustellen, wie eine defekte Lenzpumpe oder ein nicht mehr funktionierendes Skeg. An "Aalikki" versuchen sich Olav und Michael mit viel Geschick daran, den Verstelldrakt für das Skeg zu reparieren. Das wäre auch keine große Tat gewesen, wenn ihnen nicht so ein tumber Vorsitzender immer wieder den Draht aus seiner Position flutschen lassen hätte!

Es dauert länger als erwartet, aber alle Beteiligten sind mit Engagement bei der Sache und bis weit nach Einbrechen der Dunkelheit am Werken. Ich freue mich, im nächsten Frühjahr den dann auflaufenden Mitgliedern und Gästen wieder einwandfreie Boote anbieten zu können.


Sonntag, 13. Oktober 2013

Bunte Herbstfahrt

Nach einem nassen und windigen Samstag lockte der sonnige Sonntag einige Paddler auf die Förde und die Schwentine. Olav und ich hatten Lust, uns den bunten Blätterwald auf der Schwentine anzusehen. Die Stimmung war wirklich schön und wir erfreuten und am Farbspiel der unterschiedlich gefärbten Bäume. Leider hatte die Schwentine etwas wenig Wasser, so dass wir bei den zwei großen Steinen in der Kurve auch umkehrten. Zurück am Verein trafen wir auf Jörg und Mathias, die auf der Förde eine Runde gedreht hatten.

Klaus-Peter

Mittwoch, 25. September 2013

Dämmerfahrt 2013

So eine Fahrt ohne "Wiederkehr" zu organisieren, ist im Vorfeld immer etwas aufwändig. Dieses Mal haben wir unsere Autos, die unsere Rückkehr vom Schönberger Strand sicherstellen sollten, nicht erst am Tag der Fahrt selbst sondern einfach einen Tag vorher an den Zielort gefahren. Das hat die Sache deutlich entspannt, denn es gibt einfach mehr Leute, die am Abend mal eine Stunde erübrigen können, als am frühen Nachmittag. Durch den normalen Schrumpfungsprozess, den der Teilnehmerkreis einer angekündigten Fahrt im Laufe der Zeit erfährt, blieben schließlich sechs Teilnehmer übrig, die wir inklusive ihrer Boote bequem mit den zwei bereitgestellten PKW transportieren können.

Es soll das erste mal, seit dem wir diese Fahrt unternehmen, Ostwind herrschen, uns also mit Stärke drei bis vier von vorne ins Gesicht wehen. Das mag uns etwas bremsen, ist aber natürlich kein Grund, die Aktion abzublasen - ebenso wenig wie der angekündigte Regen. Aus den Erfahrungen im letzten Jahr haben wir diesmal auf die nutzlosen Angelknicklichter verzichtet - aber ich habe zwei deutlich üppiger bemessene Exemplare dabei und Betzi hat ebenfalls eines davon mit. Wir werde sehen, was wir damit für Erfahrungen sammeln.
Einige Minuten vor sieben Uhr sind wir an der Ansteuertonne zur Marina Wentdorf. Ich hatte mir sieben Uhr als Ziel gesetzt, denn einige Minuten danach versinkt die Sonne bereits hinter dem Horizont und hier ist die letzte Möglichkeit, wo noch Bootsverkehr herrschen könnte. Danach kommt nur noch freies Wasser.


Es ist bereits jetzt ziemlich schummrig, denn der Himmel ist dick bewölkt - und es regnet bereits eine ganze Weile. Hier lasse ich sammeln, gruppiere unsere Schar in Zweiergruppen, denn bislang sind wir weiter auseinander gedriftet, als es im Dunkeln gut wäre. Ich aktiviere meine beiden Knicklichter. Das grüne fängt brav an zu leuchten und ich benzele es hinten an meine Schwimmweste. Das rote knicke ich so gründlich ich kann, aber gute zehn Jahre Lagerung sind wohl jenseits des Limits, das solche Dinger klaglos überleben. So fährt die "rote Gruppe" also eher ohne Beleuchtung - Betzis blaues Licht dagegen leuchtet sehr geheimnisvoll!

Anfangs sind noch deutliche Abstände zwischen den Gruppen, je dunkler die Nacht wird, desto enger rücken alle zusammen. Als es nach kurzer Zeit schließlich deutlich dunkel ist, fahren sechs Kajaknasen auf absolut gleicher Höhe im Abstand zweier halber Paddellängen einträchtig nebeneinander durch die Nacht! Wegen des Windes ist das Wasser recht bewegt und meine Hoffnung auf Meeresleuchten wie im letzten Jahr erfüllt sich nicht. Dafür ist es wegen der Bewölkung aber deutlich dunkler und wir haben bald nur noch eine vage Ahnung davon, wie dicht wir am Ufer entlang fahren. Die Laternenreihe vor dem Strand von Kalifornien ist uns erst eine gute Orientierung, aber dahinter geht es eine ganze Weile ins dunkle Nichts, bis die Laternenreihe von Schönberger Strand in Sicht kommt.

An  der gesamten Küste säumen Steinmolen den Strand, die etwa fünfzig Meter hinaus ins Wasser ragen. Sie stürzen uns in ein ziemliches Dilemma, denn einerseits wollen wir nicht allzuweit aufs offene Wasser hinaus, andererseits wollen wir auch nicht auf eine dieser unnachgiebigen Begleiterscheinungen auflaufen. Man erkennt auf dem Bild des letzten Stücks unseres GPS-Tracks, dass wir den Molenköpfen bis auf 25 Meter nahe kommen - ohne sie zu sehen. Aber die Geräusche, die die auf sie rauschenden Wellen machen, lassen uns an jeder wieder ein bisschen nach draußen steuern. Dort, wo der Track einen deutlichen Schnörkel macht, bin ich mit Sven zusammengekommen, um erstmalig auf unser GPS zu schauen. Es versichert uns, dass wir nur noch wenige hundert Meter von unserem Ziel entfernt sind.

Gnädiger Weise hat der Regen aufgehört, als wir uns am dem Rasen am Deich umziehen. Das ist sehr angenehm, denn es ist auch so nicht gerade mollig, eine Weile nackig im Wind zu stehen, bis man trockene Kleidung an hat. Es herrscht heute geradezu Hochbetrieb auf der Promenade: Kurz nachdem wir unsere Kajaks hier auf den Rasen gelegt haben, schiebt ein Pärchen seinen Kinderwagen durch die Nacht. Ein paar Minuten später schlendern zwei Jugendliche vorbei, die bald aus der anderen Richtung wieder zurück kommen. Und dann erscheint ein überdimensionaler Regenschirm, unter dem schließlich ein bekanntes Gesicht hervorkommt: Gerdi lädt uns wieder auf einen Tee zu sich nach Hause ein.

Die Runde bei Inge und Gerdi ist wieder so gemütlich, dass wir beschließen, die Tour im nächsten Jahr auf einen Freitag zu legen. Dann können wir so lange bleiben, wie wir möchten und müssen nicht wieder vorzeitig aufbrechen, weil wir alle am nächsten Tag am Arbeitsplatz erscheinen müssen.

Montag, 16. September 2013

Wiederbelebung

Am Beginn der Woche spürte ich so ein komisches Gefühl. Ich konnte es mir erst gar nicht richtig erklären und habe überall gesucht - ob der Luftdruck ein nie dagewesenes Maß angenommen hat, die Kühe besonders tief fliegen oder ich streng unter den Achseln rieche. Nichts - nirgends ein Hinweis! Erst als ich die Mail von Sabine erhielt, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wir haben die Woche der Wiederbelebung! Da hätte ich auch gleich drauf kommen können!

Es ist in Deutschland nicht rosig bestellt um die Kenntnis und Bereitschaft, bei einem Herzstillstand Erste Hilfe zu leisten. Andere Länder weisen da bessere Statistiken auf. Die deutsche Ärzteschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, diesem Missstand entgegenzuwirken. Dazu haben sie eben bundesweit die "Woche der Wiederbelebung" ins Leben gerufen. Nachdem Sabine als Teil der Ärzteschaft uns auf die Gelegenheit aufmerksam gemacht hat, war es uns Freude und Verpflichtung gleichermaßen, unsere Montagstour an der Seebar vorbeiführen zu lassen. Dort nämlich hatten sich Rettungsärzte auf die Lauer gelegt, um interessierten Paddlern - und Nicht-Paddlern - eine kurze Unterweisung darin zu geben, wie man Leben retten kann.

Bevor wir uns zu Rettern der Menschheit ausbilden lassen konnten, mussten wir noch - wie jeden Montag - eine paddlerische Herausforderung meistern. Heute bestand sie darin, eine Antwort auf die Frage zu finden: Wie komme ich an einer Badetreppe, die weder dafür gedacht noch gemacht ist, aus meinem Boot? Klingt ganz einfach, erfordert aber doch ein bisschen Geschick und ist tatsächlich nicht ganz trivial. Aber alle, die sich dieser Aufgabe gestellt haben, haben sie am Ende souverän gemeistert. Und auch wenn man vielleicht nicht so oft an Badetreppen anlandet, so bequem wie an unserem heimischen Steg kommt man nicht überall aus dem Wasser. Und Kenntnisse und Fertigkeiten, die man sich an Badetreppen erarbeitet, kann man auch woanders gewinnbringend anwenden.


Die lauernden Ärzte sind schnell ausgemacht: sie haben ihr Lager ganz in der Nähe eines emsig heizenden Gasbrenners aufgeschlagen und nehmen uns freundlich in Empfang. Wir bekommen jeder eine Übungspuppe zugeteilt, die aber leider alle nur aus Kopf und Oberkörper bestehen und ausnahmslos auf den Namen "Anne" hören. Außerdem erhält jeder in kleines Merkblatt, in dem das ganze Thema auf drei griffige Punkt eingedampft ist, die man etwas so überschreiben könnte: Ansprechen, anrufen, anfangen! Besonders beim Punkt mit dem "Anrufen" wird noch einmal herausgestellt, dass man ihn nicht vergessen sollte, denn auch wenn wir Erste Hilfe leisten, muss irgendwann jemand die zweite übernehmen, sonst wird die erste schließlich die letzte sein!


Besonders beruhigend fand ich den Hinweis, dass man als Laie in keiner Hinsicht etwas verkehrt machen kann. Weder juristisch, dass man also hinterher keine Klage fürchten muss, dass man dem "Geholfenen" eine Rippe gebrochen hat, noch medizinisch, weil man mit seinem Gedrücke auch dann keinen Schaden anrichten kann, wenn das Herz des Behandelten wider Erwarten doch nicht still steht. Auf ganzer Linie beruhigt und entspannt versucht jeder ebenso konzentriert wie engagiert, seiner "Anne" neues Leben einzuhauchen. Ich lasse den Arzt mitstoppen. Nach zwei Minuten habe ich deutlich über 200 mal Annes Brustkorb zusammengepresst - und hätte mich über eine Ablösung gefreut. Im Stadtgebiet von Kiel gehen die Retter davon aus, innerhalb von acht bis zehn Minuten nach der Alarmierung am Ort des Geschehens zu sein. Deshalb ist es so wichtig, den Punkt mit dem Anrufen (112!) so früh wie möglich umzusetzen. Wenn unsere Annes am Ende der Übung nicht lebendiger waren als voher, lag das auf keinen Fall daran, dass wir sie nicht vorbildlich "geherzt" hätten - das muss andere Gründe haben!

Als wir uns der zweiten paddlerischen Herausforderung des Tages stellen: "Wie komme ich an einer Badetreppe, die weder dafür gedacht noch gemacht ist, wieder in mein Boot?", sind wir nahezu gegrillt vom emsig heizenden Gasbrenner, unter dem wir im Rythmus des Bee-Gee-Hits "Staying alive!" die Wiederbelebungsgymnastik vollführt haben. Olaf ist sogar so warm in seiner Kluft, dass er auf ein Bad zur Abkühlung in der Mitte des Fahrwassers nicht verzichten kann.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich einmal in diese simple Technik der Wiederbelebung einweisen zu lassen. Man kann tatsächlich Leben damit retten. Man kann nichts kaputtmachen. Man kann nichts verkehrt machen. Und man muss sich nicht die Frage stellen: Hätte ich in den zehn Minuten, die ich untätig daneben gestanden habe, vielleicht etwas tun können, was diesem eben vom Notarzt für tot erklärten Menschen das Leben gerettet hätte?

Mittwoch, 4. September 2013

Leuchtturm am Mittwoch

Immer nur die Förde rauf und runter zu rutschen, ist auf Dauer weder erquicklich noch erweitert es den Horizont. Da müssen schon ab und zu ein paar eingestreute Bonbons die Lust am Paddeln immer wieder neu beleben. So haben wir uns verabredet, heute zum roten Leuchtturm zu fahren, der - wer weiß wie lange noch - so verlockend vor der Mündung unseres heimischen Fjords lauert.

Wir können heute bilderbuchmäßig studieren, wie ein grundlegender Wechsel der Wetterlage abläuft: Seit Tagen haben wir erklecklichen Wind aus ziemlich genau westlicher Richtung. Über Mittag schläft er nicht nur vollkommen ein, er kommt auch aus einer um volle 180 Grad gedrehten Richtung, nachdem er allmählich wieder aufwacht. Da der Wind nach dem Einschlafen halt erst allmählich wieder in Fahrt kommt – was ich gut verstehen kann - haben wir nicht ganz die Wellen, die ich mir erhofft hatte. Aber trotzdem hat das Wasser eine andere Stimmung, einen anderen Charakter hier draußen.

Zwar sind ein knappes Dutzend Teilnehmer zusammengekommen, aber wir haben es geschafft, für alle eine Mitfahrgelegenheit und vor allem eine Transportmöglichkeit für die Boote zu organisieren, um zum Strand vor Bülker zu fahren. Von hier aus sind es gute sieben Kilometer zur Lotsenstation, als die der Leuchtturm immer noch genutzt wird. Ich sage meinen Mitpaddlern, dass das Ziel der heutigen Tour von unserem Startplatz aus ziemlich genau in 45 Grad liegt (blaue Linie in der Graphik). Zudem haben wir einen leichten Ostwind, so dass unser Kompasskurs etwas darüber liegen sollte. Um die Navigation etwas leichter zu gestalten, schlage ich vor, dass wir auf der Linie entlangfahren, die die beiden Kabeltonnen bilden. Ich lasse einen GPS-Tracker mitlaufen und kann so unsere Spur genau nachvollziehen, die wir durchs Wasser gezogen haben. Zur besseren Illustration habe ich drei gerade rote Linien gezogen, die den Track der Hintour praktisch komplett verdecken. Lediglich die Spur der Rücktour ist neben der roten Linie zu sehen.
Trotzdem wir anfangs deutlich über 45 Grad steuern, liegt unser Kurs über Grund nur etwas über dreißig Grad. Als wir in die Nähe der ersten Kabeltonne kommen, wird auch deutlich, woher denn eine so starke Abdrift bei dem vergleichsweise lauen Wind rührt: Es herrscht eine unerwartet starke Strömung in westliche Richtung. Durch den Wechsel der Windrichtung drückt halt das Wasser, dass die ganzen letzten Tage aus der Eckernförder Bucht geweht wurde, nun wieder zurück in seine Heimat. Es ist für alle eine Überraschung, dass auf der Ostsee, die keine Tide kennt, dermaßen signifikante Strömungen auftreten können.

Für die weitere Fahrt gebe ich als Losung aus, dass die in der Ferne gerade erkennbare zweite Kabeltonne mit dem Leuchtturm in Deckung bleiben soll. Um das zu erreichen, müssen wir deutlich östlich vorhalten, um Strom und Wind zu kompensieren. Aber mit dem Auftrag, zwei Punkte in Deckung zu halten, ist das kein großes Problem. Ich frage unterwegs alle, die einen Kompass an Bord haben, nach dem Kurs,den sie darauf ablesen. Die meisten nennen etwa 70 Grad, manche sogar 90, aber das Ablesen eines Kompasskurses auf einem so kleinen Boot in einigermaßen bewegter See ist nicht ganz einfach. Auf meinem lese ich im Mittel immerhin etwa 65 Grad ab. Diese Peilung habe ich als grüne Linie ebenfalls in die Graphik eingetragen.

Es ist ganz beachtlich, wenn man bedenkt, dass unser wirklicher Kurs von anfangs 51 und später 46 Grad nur erreicht werden konnte, indem wir mehr als 65 Grad gesteuert haben. Das sind 15 bis 20 Grad Abdrift bei einer Windstärke von lauen drei Beaufort! Neben dem Reiz, einmal eine andere Strecke als an einem gewöhnlichen Mittwoch gefahren zu sein, haben wir heute an praktischem Beispiel ausgesprochen wertvolles über Wetter, Strömung und Abdrift gelernt.

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Montag, 19. August 2013

Schweinswal in der Förde

Beim heutigen Montagspaddeln ging es erst bis zur Höhe des Scheerhafens und dann hinüber in die Heikendorfer Bucht. Dort trainierte Mathias mit uns das gerade Rückwärtspaddeln und das Drehen des Kajaks. Bei zwei gerade noch zu sehenden Steinen übten wir das Ankanten und das Achten fahren. Möglichst enge Bögen wollten wir hinbekommen. Auf dem Rückweg auf der Höhe von Heikendorf - das Wasser war fast spiegelglatt - sahen wir einen Schweinswal schwimmen! Für viele in der Gruppe war es das erste Mal, dass sie einen Schweinswal sahen. Dies war ein gelungener Abschluss einer schönen Paddeltour.

Klaus-Peter

Montag, 15. Juli 2013

Flache Stütze und Reparatur am Fahnenmast

Sonnenschein und ein bisschen Wind, herrlich ist es auf der Förde zu paddeln! Karen führte uns heute nach Kitzeberg. Parallel den Strand entlang fahrend übten wir die Flache Stütze mit dem Paddel. Nach der Paddeltechnik ging es hinüber in Richtung Scheerhafen, wo wir bei der Tonne K1 noch einen Theorieteil in Sachen Betonnung, Haupt- und Nebenfahrwasser hatten. Kurz vor dem Ende des Montagspaddeln fand vor dem heimatlichen Steg eine Vorführung und das gemeinsame Üben der Eskimorettung statt. Später am Abend als die meisten schon zu Hause waren, wurde von Olavs Kumpel noch mit einer tollen Kletteraktion am Fahnenmast unser abgerissene Flaggenleine wieder in Ordnung gebracht.

Klaus-Peter

Montag, 8. Juli 2013

Training bei der Reventloubrücke

Heute waren viele Liegeplätze der Segelboote hinter der Reventloubrücke frei, sprich es gab die Chance für unsere Wanderwartin, die Poller für das Montagstraining zu nutzen. Der Bogenschlag links und rechts, falls möglich mit Ankanten, stand auf dem Trainingsprogramm. Die Poller boten die ideale Gelegenheit, viele enge Kurven zu fahren und den Bogenschlag zu üben. Danach ging es noch nach Mönkeberg. Vor dem Aussteigen am Steg gab es noch ein nasses Training. Wir übten in unterschiedlichen Konstellationen den Paralleleinsteig. Mal waren wir die Gekenterten und mal die Retter. Dies machte bei den sommerlichen Wassertemperaturen viel Spaß.

Klaus-Peter

Montag, 27. Mai 2013

Zweiter Paddeltermin für Einsteiger

Beim ersten Einsteigerpaddeltermin hatte der Heilige Servatius noch seine kalten Arme etwas um uns gelegt. Dies war heute anders. Zumindest die Lufttemperaturen waren sehr angenehm, während die Wassertemperaturen noch etwas hinterher hinken. Vier Interessenten kamen das erste Mal zum Paddeln. Wir bildeten zwei Gruppen. Die einen fuhren entlang dem Westufer zur Tirpitzmole, um sich die Gorch Fock anzusehen. Die zweite Gruppe wählte als Ziel die Badeanstalt in Heikendorf. Unterwegs gab es einiges zu sehen. Ein U-Boot, welches sich bei HDW in der Erprobung befindet,


und die Hansekogge unter Segeln liefen in die Förde ein. Es war ein schönes Feierabendpaddeln am Montagabend.

Klaus-Peter

Mittwoch, 15. Mai 2013

Bootstaufe, Gewitter und Frikadellen

Daniel hat zur Konfirmation ein schickes Seekajak geschenkt bekommen. Das soll heute endlich feierlich getauft und  in gebührend in Betrieb genommen werden. Eltern, Großmutter und Vereinskameraden sind aufgelaufen, um diesen wichtigen Tag gemeinsam mit ihm zu begehen. "Tinca tinca" soll das Boot heißen. Das ist der lateinische Name für die Schleie und soll auf die Zähigkeit dieser Tiere anspielen, wohl aber gleichzeitig auch Daniels Glück beim Angeln befördern. Mit reichlich Sekt begossen geht das Schiff auf seine erste richtige Fahrt auf die Förde.

Wir sind eine stattliche Gruppe und da ist es nicht erstaunlich, dass einige weiter paddeln möchten als anderen. So teilen wir uns in zwei Gruppen auf, womit jeder auf seine Kosten kommt. Es ist eigentlich ein schöner, ruhiger Abend aber da braut sich unmerklich Schwarzes über unseren Köpfen zusammen. Als schließlich die ersten noch stummen Blitze zucken, ist es an der Zeit, das Ufer aufzusuchen. Die eine Gruppe, die mittlerweile mit den Klausdorfer Paddlern zusammengestoßen ist, geht am Ölberg an den Strand, die andere zieht sich unter die Gebäude der Seebadeanstalt Heikendorf zurück.

Es dauert eine gerüttelte Weile, bis sich die Lage soweit entspannt hat, dass wir unseren Weg fortsetzen können, und wir bekommen einen gewaltigen Regenguss ab. Die beide Gruppen treffen fast zeitgleich am Heimatsteg ein. Der Abend klingt in gemütlichem Beisammensein im KanÜ aus, wo Daniel leckere Frikaldellen und andere Leckereien aus dem Hut zaubert, die ihm seine Mutter wegen des besonderen Anlasses mitgegeben hat. Einen herzlichen Dank an die Spenderin!

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Dienstag, 30. April 2013

Sportlerehrung

Heute ist ein durchweg erfreulicher Anlass, zu dem ich als Vorsitzender auflaufen darf: Da werden im Ratssaal des Rathauses 71 Männer und 16 Frauen aus Kiel für ihre herausragenden sportlichen Leistungen geehrt! Natürlich ist die komplette Handball-Mannschaft des THW aufgelaufen und gefühlte drei Viertel der Geehrten sind Segler. Aber es gibt auch andere Sportarten, die nicht so in aller Munde sind. So scheint Kiel die Hochburg des Kegelns zu sein und Schnell-Weit-Laufen scheint seinen Einwohnern auch im Blut zu liegen, denn es sind mehrere Mara- und Duathlon-Athleten unter den Ehrwürdigen. Vollends sprachlos bin ich, als herauskommt, dass sogar die Deutsche Meisterin im Snow-Board-Fahren aus Kiel kommt! Und natürlich ist auch ein Mitglied aus unserer Kanu-Vereinigung dabei: Judith Geberth als Welt- und Europameisterin im Kanu-Polo! Hut ab und herzlichen Glückwunsch zu der Ehrung!

Alle Aufgerufenen bekommen eine Urkunde und eine Gedenkmedaille - auf beiden ist selbstverständlich der Name des jeweiligen Athleten vermerkt. Während die Oberbügermeisterin, Frau Gaschke, beim Überreichen der Urkunden jeweils nachfragen muss, wer denn jetzt wer ist, kennt die Stadtpräsidentin, Frau Kietzer, ihre Papenheimer offensichtlich alle auswendig: lediglich bei der letzten Kegelmannschaft ist sie bei dem ersten Kandidaten etwas unsicher, allen anderen hat sie die Medaillen auf Anhieb richtig zugeordnet. Alle Achtung!

Samstag, 27. April 2013

RST 2013

Nach einem nicht enden wollenden Winter hat sich die Wassertemperatur in den letzten Tagen uns zuliebe noch einmal unerwartet ins Zeug gelegt und sich auf unglaubliche sechs Grad gesteigert. Aber die lange Kälteperiode hat nicht zur Anmeldung großer Scharen geführt und auch das garstige Wetter gestern hat noch einmal einige zurückschrecken lassen. So stehen wir also in einer intimen Gruppe von zehn Leuten um unsere Boote herum und freuen uns auf das Kommende. Jedenfalls können wir uns sicher sein, dass alle Erschienenen wild entschlossen sind und mit Liebe bei der Sache.

Natürlich wollen wir auf die niedrigen Wassertemperaturen Rücksicht nehmen und statt der üblichen zwei nur einen "nassen Block" durchführen. Aber bis es dazu kommt, vergeht noch eine ganze Weile, in der wir die Gelegenheit haben, und mit allen "trockenen" Aspekten des Kajakfahrens auf See zu beschäftigen - in Theorie und Praxis. Für einige ist der heutige Termin die erste Gelegenheit, sich mal wieder mit dem Boot aufs Wasser zu begeben. Und da brauchen beide Komponenten, Paddler und Schiff, einfach eine gewisse Zeit, sich wieder aneinander zu gewöhnen. "Welche Seite muss man noch mal hochkanten, wenn man nach links fahren will?" "Und wie bitteschön soll ich beim Heckruder das Paddel links nach unten drücken und gleichzeitig diese Seite hochkanten?"
Das Schleppen nimmt heute einen größeren Raum ein, als es sonst der Fall ist. Und es ist ein gutes Erlebnis, mal zu spüren, wie anstrengend es ist, einen Paddler hinter sich her zu ziehen, der nicht selbst zum Vorankommen beiträgt. Und das sind hier nur fünfhundert Meter und es herrscht Windstille und gibt keine Wellen! Wenn man tatsächlich einmal in die Verlegenheit kommt, jemanden über eine längere Strecke ziehen zu müssen, sollte man die Last tunlichst mit mehreren teilen.

Ein gutes Gefühl ist es auch, sich schließlich einmal wirklich in die frischen Fluten zu stürzen. Keiner zögert, alle üben bereitwillig den Wiedereinstieg, lassen sich Reentry & Roll vorführen oder versuchen es sogar selbst. Ich übe mit Jörg den Heel-Hook-Entry - auf deutsch: Hacken-Haken-Einstieg. Aber offensichtlich bin ich nicht dafür geeignet, denn Jörg hat alle Mühe, mein Kajak aufrecht zu halten, während ich mit meinem Gewicht ungeschickt darauf herumrotiere.

Aus Sicht der Durchführenden war die Kleinheit der Gruppe ein echtes Geschenk. Es ist wesentlich entspannter, zu zweit eine Gruppe zu betreuen und sich bei den Erläuterungen und Vorführungen abwechseln zu können, als den ganzen Tag alleine sabbeln und die Augen ständig überall haben zu müssen. Auch den Teilnehmern scheint der Kurs Spaß gemacht und etwas gebracht zu haben, denn die Gesichter und Gemüter sind entspannt als wir abschließend zur Manöverkritik zusammenkommen.

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Sonntag, 21. April 2013

Anpaddeln 2013

Ich bekomme gerade noch den letzten Parkplatz auf unserem Gelände - obwohl ich mit Birke und Sarah im Gepäck einigermaßen frühzeitig angereist komme. Offensichtlich wollen sich große Mengen Vereinsmitglieder diese erste offizielle Möglichkeit, mal wieder aufs Wasser gehen zu  können, nicht entgehen lassen. Ich habe mir sagen lassen, dass die Temperatur heute morgen um sechs Uhr noch bei minus ein Grad gelegen haben soll, aber nun haben wir schon sieben davon und die Sonne scheint aus vollen Kräften, so dass sie sich noch weiter vermehren werden. Wind weht kaum. So muss Anpaddeln sein!

In unseren neuen Umkleiden herrscht dichtes Gedränge - und trotz der neuen Bank, die ich gestern noch fertig gestellt habe, macht sich das Fehlen von Kleiderhaken schmerzlich bemerkbar. Aber der gesamte Verein ist nahezu planmäßig und pünktlich mit sämtlichen verfügbaren Booten auf dem Wasser. Es scheint sich herauszukristallisieren, dass ich seit neuestem immer der Letzte bin. Die Erste ist Uschi, die zwar noch gar nicht Mitglied im Verein ist, aber schon so epicht darauf, endlich paddeln zu dürfen, dass sie gleich mit dem Nachbarverein losfährt, der ein paar Minuten vor uns startet. Sie kennt ja eh so gut wie niemanden und wenn alle losfahren, ist das für sie Anreiz genug, selbiges auch zu tun. Ich schaffe es gerade noch, sie aus den Klauen des KKK zu retten und zu uns zurück zu führen!

Wir sind zwar pünktlich an der Umtragestelle in die Schwentine, aber wie nicht anders erwartet, bildet sich hier eine laaaange Schlaaaange. Es dauert über zwanzig Minuten, bis alle umgesetzt haben. Nicht weil da irgend etwas klemmt, sondern einfach, weil eben es so lange dauert, gefühlte hundert Paddler durch dieses Nadelöhr zu schleusen. Nachdem ich auf der Förde die Nachhut gebildet hatte, immer auf der Ausschau nach gekenterten Paddelbooten, geselle ich mich auf der stillen Schwentine zu Jörg und fahre vorweg. Es gibt wieder viele Themen, die noch besprochen und Vögel, die bestimmt werden müssen, so dass uns der Weg bis zum Kraftwerk nicht lang wird. Auf der Rücktour zum ETV, wo es Würstchen und Kuchen geben soll, kommen uns aber schon einige Paddler entgegen, die offensichtlich einen direkteren Weg zum Kaffeebuffet gefunden


haben. So müssen wir erkennen, dass wir zu spät sind, um noch von der besten Kuchensorte gut zu haben. Aber die verbliebenen Reste sind köstlich genug - schließlich haben wir mittlerweile einen gehörigen Hunger!

Wie so oft entspinnen sich mehr und längere Gespräche, als man gedacht hat und so ist auch Jörg noch da, als ablegen, obwohl der "eigentlich gleich wieder los wollte". Die Umsetzstelle ist in dieser Richtung kein Nadelöhr und wegen des fehlenden Windes ist es auch für die ungeübtesten Paddler heute kein Problem, die Förde ohne Mühen und Zwischenfälle zu queren.
Auf unserem Vereinsgelände angekommen, werden erst einmal Geschenke verteilt: Karen, die Wanderwartin, nimmt die Gelegenheit war, den Vorturnern den winterlichen Rollentrainings zu danken und jedem ein individuelles Geschenk zu überreichen. Ich hatte sie damals erpresst, dass ich nur mitmache, wenn ich einen heißen Kakao bekomme - und nun erhalte ich eine ganze Tüte feinsten Kakaopulvers! Ich mache nächstes Jahr wieder mit! Und Olav muss noch sein neues Kajak taufen- sein ganzer Stolz! Es soll Sisiutl heißen, damit es ihn vor bösen Geistern beschützt  - oder so.

Lauritz, der alte Pfadpfinder, hat in der Zwischenzeit schon sachkundig den Grill entzündet, so dass wir ohne große Verzögerungen in den letzten Teil des Tagesprgramms übergehen können: Das gemütliche, vereinsinterne Zusammensein am Grill. Ich habe mein nagelneues, beeindruckendes WMF-Grillbesteck mitgebracht, das allseits "Ooohs" und "Aaahs" hervorlockt. Andere haben dafür leckere Salate mitgebracht - jeder wie er kann! Es herrscht eine angenehme Atmosphäre, in der man miteinander ins Schmatzen und Schwatzen gerät. Als schließlich noch die beiden Jungmitglieder Elin und ?Martin aufgefahren werden, kennt die Begeisterung der Ex-Kleinkind-Eltern keine Grenzen mehr: Während Elin mit ihren knapp sechs Wochen Lebenserfahrung noch wirklich, wirklich klein ist, wirkt ?Martin schon wie ein vor Kraft strotzender Klops dagegen. Vielleicht legen sie auch einmal einen Teil ihres Weges durch das Meer des Lebens im Paddelboot zurück!

Montag, 15. April 2013

Die Boote kommen zurück!

Nachdem die wesentlichen Arbeiten in der Bootshalle abgeschlossen und die Staubschutzwände entfernt sind, wollen wir unsere Boote aus ihrem Exil in ihre Heimat zurückführen. Damit sie sich richtig wohl fühlen, werden die trotz der Schutzwände dick eingestaubten Auflagen erst einmal gründlich gereinigt und überall unter der Stellage gefegt. Es sind erfreulicher Weise reichlich freiwillige gekommen, die mit anpacken und so geht die Arbeit leicht und schnell von der Hand.

Die während des Umbaus in der Halle verbliebenen vereinseigenen Boote haben wärend der staubenden Umbauarbeiten mit der Zeit alle dieselbe Farbe angenommen: milchig grau! Da wir wissen, dass sie ehemals bunt waren, werden sie alle auf den Rasen gelegt und einer gründlichen Wäsche unterzogen. Hier vollbringen Nina und Christina wahre Wunder, bis sich schließlich das von früher gewohnte farbenfrohe Bild zeigt!

Mit den blauen Auflagebretter an ihrem alten Ort und den Booten darauf, sieht unsere Halle schließlich auch wieder wie eine Bootshalle aus. Ich freue mich schon, wieder mehr paddeln zu gehen, als mich mit dem Umbau beschäftigen zu müssen! Ein besonderes Dankeschön geht an unseren Nachbarverein, der unseren Booten über den staubigen Winter Asyl geboten hat.

Mittwoch, 3. April 2013

Anduschen

Es ist Mittwwoch und es ist Anfang April und da sind wir in den vergangenen Jahren immer schon seit Wochen auf dem Wasser gewesen. Aber dieses Jahr ist anders. Erst waren unsere Boote nicht in der Halle, weil anders passierte und dann war das Wetter ganz und gar nicht wie man es von einer Klimaerwärmung erwarten würde. Aber heute ist unsere Geduld zu Ende: Umbau hin oder nicht enden wollender Winter her - wir gehen paddeln! Fünd Nasen haben sich eingefunden, das Mittwochspaddeln in diesem Jahr zu eröffnen.

Das erste Angenehme ist die Tatsache, dass unsere neuen zwar noch kahlen aber schon benutzbaren Umkleideräume eine Heizung haben - und die funktioniert! Was für ein Luxus! Die zweite unerwartete und erfreuliche Überraschung ist die Tatsache, dass bereits Wasser aus den Duschköpfen kommt! Und das krönende I-Tüpfelchen ist schließlich die Tatsache, dass diese Wasser auch noch warm ist! Was will der Paddler mehr?

Wir fahren am Ostufer hoch bis zum Möltenorter Hafen. Es herrscht zwar angenehmer Sonnenschein, aber der kann über die lauen zwei Grad Lufttemperatur nicht hinwegtäuschen und vor allem nicht über den doch noch arg frischen Wind, der uns entgegen bläst. Zum Glück handelt es sich um Nordostwind, der zum einen nicht gegen Abend einschläft und uns zum anderen auf der Rücktour schiebt. Denn wir sind alle noch etwas aus der Übung, so dass ein Tour bis Möltenort beim heutigen Wind die noch imWinterschlaf befindlichen Muskeln anspruchsvoll fordert.

Nach der Rücktour und dem Genuss der neuen Duschen statten wir Slavko bei der Marinekameradschaft einen Besuch ab. Wir waren lange nicht mehr da und beide Seiten freuen sich über das Wiedersehen in freundschaftlicher Atmosphäre.


Samstag, 23. März 2013

Arbeitsdienst

In unserem Untergeschoss sind die Dinge wunderbar vorangeschritten. Nun sind wir selbst wieder verstärkt gefragt. Mit einem Arbeitsdienst wollen wir uns auf den dräuenden Frühling vorbereiten. Das gemeinsame Frühstück nehmen wir diesmal in Mirko feinen Tischen ein. Botschi hat gut eingekauft und keiner kann sich hinterher rausreden, er hätte nicht kräftig gefrühstückt! Eine große Aufgabe ist es, heute den durch die Arbeiten entstandenen allgegenwärtigen Staub möglichst umfassend aus unseren Gefilden zu verbannen. Das gelingt nicht in einem Rutsch und Hallenboden und Treppenhaus müssen mehr als einmal gefegt und gewischt werden. Es wird noch ein gepflegtes Weilchen dauern, bis auch das letzte Staubkörnchen weggewischt und ausgepült ist.
Natürlich haben wir auch andere Arbeiten im Angebot, solche bei denen ganze Männer gefordert sind: Die Spindwände müssen wieder kreuz und quer durch die Halle geschoben werden, da ist eine große Körpermasse von entscheidendem Vorteil. Zum Glück sind genügend Arbeitswillige erschienen und wir bekommen alles bearbeitet, was auf unserem Zettel stand. Ja fast sind es sogar zu viele, die auf den armen Botschi einstürmen und nach Beschäftigung lechzen. Und einen besonderen Gast haben wir heute zu verzeichnen: Uschi. Sie ist zwar nich nicht einmal Mitglied in unserem Verein, ist aber schon mal zu Arbeitsdienst erschienen, weil sie auch schon an unseren Hallentrainings teilgenommen hat und den Kontakt halten wollte. Das nenne ich Einsatz!

Der Tag heute hat uns noch einmal richtig gut nach vorne gebracht. Es bleibt zwar noch reichlich Arbeit, aber man sieht, dass wir voran kommen und es macht Spaß. Als am frühen Nachmittag sogar noch eine Schar Polo-Jugendlicher voller Tatendrang einfällt, müssen wir sie auf den nächsten Arbeitsdiensttermin im April vertrösten. Da wird dann hoffentlich auch kein Schnee mehr auf dem Hallenvorplatz liegen!

Donnerstag, 21. März 2013

Vorstandsmarathon

Um nicht mehrere separate Termine koordinieren zu müssen, haben wir uns entschlossen, heute drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Wir wollen heute im Rahmen des Vorstands zusammenkommen, um uns weitere Gedanken zum Thema Kinderschutz zu machen, um unser alljährliches gemeinsames Vorstandsessen nachzuholen und schließlich um eine reguläre Vorstandssitzung abzuhalten. Das ehrgeizige Unterfangen erfordert ein frühes Treffen und bedingt einen langen Abend. Ich hatte etwas Bedenken, dass das die Geduld und Konzentrationsfähigkeit mancher vielleicht übersteigen könnte, wurde aber von meinen Kollegen wunderbar widerlegt: Wir sind bei der Ausarbeitung der noch notwendigen Unterlagen im Bereich Kinderschutz ein gutes Stück vorangekommen, haben eine köstliche Bewirtung durch Jessica und Mirko entgegennehmen können und schließlich alle auf meiner Liste stehenden Themen zu Führung und Verwaltung des Vereines abgearbeitet. Und trotz der absehbar langen Zeit, die all diese Vorhaben in der Summe beanspruchen würden, war die Beteiligung vorbildlich - bis auf ganz wenige Ausnahmen ist der Vorstand komplett erschienen. Dieser Einsatz hat mich durchaus beeindruckt!

Montag, 11. März 2013

Mit Kind und Kegel durch Dänemark

Heute ist der letzte Themenabend für diesen Winter. Eigentlich sollte der Winter dann vorbei sein, aber wenn man nach draußen schaut, sieht es ganz und gar nicht nach Frühling aus! Aber das soll uns heute Abend nicht sorgen. Wir hören und sehen, was uns Jürgen von seiner Kanu-Tour im vergangenen Sommer zu zeigen und zu erzählen hat. Und das ist eine ganze Menge und jede Minute wert!

Es fing schon damit an, dass seine geplant sechswöchige Reise mit seinem Sohn Lej im offenen Segelkanadier fünf Minuten zu spät begann. Das Boot musste nämlich noch aus der Schwentine von Jens' Werkstatt abgeholt werden, und justamong, als sie zwischen hier und Schweden nur noch offenes Wasser zu liegen glaubten, sperrten die Wasserschutzpolizei und die Feuerwehr die Schwentine wegen eines Großbrandes vom Rest der Welt. So war neben ein paar verschenkten Stunden der erste und kräftigste Sonnenbrand der Fahrt fällig.

Es sollte nicht die einzige skurrile Begebenheit bleiben. So musste der große Seebär in Schleimünde, nachdem der kleine Seemann voller Stolz einen toten Schwan aus dem Schilf gebuddelt hatte, endlos nach dem fehlenden Kopf graben, denn darauf hatte Lej es ganz besonders abgesehen. Allein - der Kopf blieb unauffindbar! Aber die Suche hatte das Kind wenigstens eine ganze Weile beschäftigt. Dies war wohl eines der Hauptprobleme während der anspruchsvollen Fahrt: Wie schaffe ich es, einen wissbegierigen Sechsjährigen jeden Tag aufs Neue zu beschäftigen - und das möglichst, ohne dass der Vater dafür allzu sehr eingespannt wird.

Als weiteres Problem stellte sich des öfteren die Frage, wie man ein fünfeinhalb Meter langes und wohl hundert Kilo schweres Kanu von und zum Wasser bewegen soll, wenn man nur ein kleines Kind und einen Erwachsenen mit lädierter Schulter zur Verfügung hat. Wie bei allen nicht planbaren Unternehmungen bestätigte sich auch hier das immer wieder beobachtete Phänomen: "Das findet sich!". Dabei spielte die unerwartete und für Jürgen manchmal schon erschlagende Freundlichkeit der Dänen eine große Rolle. Sie beschränkte sich aber nicht nur auf ein Hand-Anlegen beim Wuppen des Potemkischen Bootes, sondern manifestierte sich auch ein ums andere Mal in Speiseeisorgien für den Kleinen und kompletten Mahlzeiten für den Kleinen und den Großen.

Vom Wetter her hätte man sich gar keinen katastrophaleren Sommer aussuchen können. Bis auf den Tag mit dem Sonnenbrand in der Schwentine, gab es sonst eigentlich keine Zeiten ungehemmter Hitzeentwicklung. Ungehemmt war allein der Wind. Er blies bevorzugt aus Richtungen, die man in unserer Gegend zwar nur selten findet, in der aber genau das Zielgebiet der Reise lag. Ständig rollten Regenfronten über Vater und Sohn hinweg und der heilige Geist ließ eine Gewitterzelle nach der anderen am Himmel aufziehen. So war die Lenzpumpe wohl einer der meisten gebrauchten Ausrüstungsgegenstände. Das am meisten getragene Kleidungsstück war für beide der Trockenanzug. Zum Glück hatte Jürgen für seinen Vorschoter einen Passenden besorgt - ich wusste gar nicht, dass es so kleine Exemplare überhaupt gibt.

Es war ein langer aber ausgesprochen kurzweiliger Vortrag. Ich habe selten bei einem Bildervortrag so viel gelacht und denke, dass sich die Bedeutung dieser Reise für Vater und Sohn erst in vielen Jahren in ihrer ganzen Tiefe erweisen wird.