Montag, 28. Januar 2013

Fische in der Ostsee

Karen hat wieder einen ihrer Kollegen gewinnen können, bei uns einen Vortrag zu halten. Diesmal ist es der Diplom-Biologe Uwe Hartmann, der uns etwas über die Fische in unserem Paddelrevier erzählen wird.

Der Vortrag ist schon in seiner Form ungewöhlich, denn Herr Hartmann benötigt weder einen Beamer noch eine Leinwand, kein Flipchart oder sonstiges technisches Gedöhns. Er redet einfach aus dem Stand und schöpft aus seinem umfassenden Wissen. Er folgt einem klaren Konzept und kann die Dinge interessant und fesselnd vermitteln. Ein schöner Kontrast zu den sonst gängigen Vorträgen.

Es gibt viel Überraschendes zu hören, z.B. dass die allfälligen Meldungen über eine zu intensive Befischung der Ostsee samt und sonders jeglicher Grundlage entbehren. Wir erfahren Details über Maschengrößen und -formen von Fischereinetzen, von denen wir vorher nicht einmal geträumt haben, dass sie eine derart wichtige Rolle im Geschäft der Berufsfischerei spielen.

Auch über das Wechselspiel von eingeschleppten und heimischen Arten erfahren wir Interessantes und Überraschendes. Und dass die Zyklen, in denen die Vorgänge in der Natur ablaufen, länger sind, als dass wir sie als Einzelne verfolgen könnten. Dazu bedarf es dann doch einer genauen, wissenschaftlichen Beobachtung.

Ich finde es schön, wenn wir in unseren Veranstaltungen auch mal über unseren Süllrand hinaus blicken können und in andere Themengebiete Einblick erhalten. Es zeigt sich doch immer wieder: Wenn man nur tief genug in ein Thema hineinblickt, hat jedes Interessantes und Fesselndes zu bieten.

Sonntag, 27. Januar 2013

Korsika!

Seit langen Jahren muss Jörg im Sommer immer nach Korsika fahren. Mit seinem "Avekle", der Dorothea. Und wenn die beiden dann wiederkommen, sind sie immer ganz beseelt und es gibt eine Menge zu erzählen von den Touren und Wanderungen und vom Wein und den Oliven und den wilden Wassern. Die vergangenen Jahre hat er immer einzelne im Verein damit bearbeitet. Dieses Jahr haben wir ihm die Pistole auf die Brust gesetzt, aus dem Erlebten und Gesehenen einen Vortrag für alle zu machen. Er hat sich ohne Gegenwehr ergeben!

Auch das Avekle ist mit und beide entführen uns heute Abend in die Berge, an die Strände und in die Buchten und Schluchten der viertgrößten Mittelmeerinsel und lassen uns spüren, was diesen Ort so infektiös macht und warum es sie immer wieder hin zieht.
Sie nehmen uns mit auf Wanderungen in die Tausende Meter hohen Berge, die einen fantastischen Blick über die Insel und das Meer bieten, sie erzählen uns von der Insel, ihren Bewohnern, deren Gebräuchen und Geschichte. Denn Jörg wäre nicht Jörg, wenn er es beim einfachen Bilder-Zeigen beließe und sie nicht einen umfassenden kulturellen und geschichtlichen Zusammenhang zu stellen. Ganz nebenbei lernen wir auch den Namenspatron von Jörgs Boot "Cptn. Früdden" kennen. Wir fahren mit "ihm" eine wunderschöne Küste entlang, in verschwiegene Buchten und zu einsamen Stränden.

Und wir sehen, dass Korsika auch anders kann: da gibt es Tage, an denen man sein Boot lieber nicht ins Wasser setzt, wenn es einem etwas wert ist - und wenn man am Leben hängt. Ein Meer, so tief und groß wie das Mediterane, kann furchtbar große Wellen gebähren, die donnernd auf den Strand brechen, an dem Dorothea gestern noch (Bildschirmschoner-reif) unter dem Sonnenschirm lag.


Und Korsika hat nicht nur Küste sondern auch Wildwasser. Und Jörg wäre nicht Jörg, wenn er diese Gelegenheit nicht wahr nehmen würde, sich in den weißen Schaum der eiskalten Bäche zu stürzen! Über die Jahre hat er einen reichen Schatz an Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Flüssen der Insel zusammengepaddelt - und Bilder und Filmchen davon mitgebracht. Es macht Spaß, sie anzusehen, es ist aber nicht immer entspannend, wenn man sieht, mit welcher Wucht das Wasser zwischen den Felsen nach unten rauscht.

Unterm Strich und am Ende des Abends bleibt uns nur ein Dankeschön an die Beiden für dieses bilderreiche Unterhaltung zu sagen!

Samstag, 26. Januar 2013

Hallentraining


Heute ist die Schlange der vor der Halle wartenden Kajaks und Kanuten erheblich länger als beim letzten Mal. Schön, wenn solche Termine auf breiter Front angenommen werden. Jörg, Piet und ich haben uns vorgenommen, heute die "Backdeck-Rolle" zu üben. Im Prinzip ganz einfach und wie im wesentlichen die normale Rolle, nur dass alles rückwärts läuft. Wir haben im Vorfeld zwei kleine Filmchen von You-Tube studiert und fühlen uns gut gewappnet die neue Bewegung zu wuppen. Allerdings ist die Praxis dann doch nicht so trivial, wie es sich vor dem heimischen Rechner darstellt. Irgendwie haben wir alle drei unerwartete und unerklärliche Schwierigkeiten, den Bewegungsablauf so hinzukriegen, dass man ihn in seiner Gesamtheit als Rolle bezeichnen könnte. Geschweige denn, dass sich die Kinnlade nachher oberhalb der Wasseroberfläche befindet. Es ist schon etwas frustrierend.

Aber zwei Wirkungen hat das entfesselte Rumspielen an einer neuen Bewegungen auf jeden Fall: Dass das gesamte Gefühl für Boot und Wasser und wie man wieder hoch kommt eine größere Selbstverständlicheit bekommt - und dass ich in den nächsten Tagen seit Jahren wieder mal einen Muskelkater vom Rollentraining habe!
Erfolgreicher sind meine Balanceübungen, bei denen ich aus dem Cockpit rutsche und mich hinter den Süllrand setze, wobei meine Beine seitlich aus dem Boot hängen. Mittlerweile schaffe ich recht verlässlich die Rolle um die vertikale Achse: Erst nehme ich beide Beine auf eine Seite des Bootes, dann eines auf die gegenüberliegende, so dass ich zu meinem Heck blicke, dann beide Beine auf die andere Bootsseite und schließlcih sitze ich wieder in der Ausgangsposition. Auch das sieht nach sinnfreier Spielerei aus und ist es auch. Aber es dient eben der Verbesserung der Balance und nachdem ich in Wales gesehen habe, dass es dort massenhaft "Strände" gibt, bei denen man einen Bootsverlust zu beklagen hat, wenn man nicht vorher aus seiner Kajüte kommt, habe ich angefangen, dies verstärkt zu üben.

Geübt habe ich auch den "Unterschenkel-Einstieg", bei dem der schwimmende Paddler als erstes einen Fuß ins Cockpit steckt, um sich dann unterstützt durch das an diesem Fuß befestigte Bein auf das Boot zu heben und in einer flüssigen Drehung ins Cockpit zu schrauben. Eine sehr vielversprechende Lösung für Leute, die Probleme haben, aus der Schwimmlage ihren Körper mit einem großen Schwung auf das eigene Boot zu hieven. Ich werde das weiter vertiefen.


Montag, 14. Januar 2013

Schwedenbilder

Schweden steht als Urlaubsziel bei unseren Vereinsmitgliedern hoch im Kurs. Bei denen, die schon da waren, wie bei denen, die noch hin wollen. Was lag da näher, als einmal von denen, die schon mal da waren, Bilder für die, die noch hin wollen und alle anderen präsentieren zu lassen. Klaus-Peter hatte diesen ebenso einfachen wie genialen Gedanken und hat neben sich selbst noch Betzi, Sven und mich als Vortragende gewinnen können. Sven hat auch noch ein Konzept gemacht, wie wir die Präsentation der unterschiedlichen Orte in eine sinnvolle Reihenfolge bringen können. Das setzte nur voraus, dass sich jeder Vortragende gemerkt hatte, für welches Gebiet er eine Präsention angemeldet hatte. Und ich hatte natürlich komplett vergessen, was ich mal vor langen Wochen irgendwem zugesagt hatte! Aber ich hatte zu den angekündigten Themen Bilder dabei und so klappte alles wie am Schnürchen.


Auch wenn die Bilder immer wieder Wasser, Steine, Himmel und Boote zeigen, waren die Vorträge kurzweilig und boten die Gelegenheit, einmal in konzentrierter Form über die unterschiedlichsten Gebiete in Schweden Anschauungsunterricht aus erster Hand zu erhalten. Es ging von den Ostschären bei Misterholt über den Mälarensee bei Stockholm und das Kanu-Dorado Dalsland bis zu den kahlen Schären der Westküste vor Orust und Lysekil.


Auch was das Wetter anging, war alles dabei: von strahlend schwedisch-blauem Himmel bis zum heftigen Hagelschauer, bei dem man schleunigst Schutz suchen muss.


Sonntag, 13. Januar 2013

Rollenkurs - Teil 1

Unsere Wanderwartin Karen hat mit unserem Jugendwart Alexander einen Deal ausgekungelt, bei dem für uns Wanderpaddler am Ende vier Termine im kleinen Becken der Unischwimmhalle rausgesprungen sind. Damit können wir erstmals in der mir erinnerlichen Vereinsgeschichte einen dedizierten Rollenkurs anbieten! Es haben sich neun Teilnehmer angemeldet und vier Anleiter, die die Lernbegierigen betreuen wollen.

Betzi gibt zu Anfang eine kurze aber eindringliche Einleitung und dann geht es ins Wasser. Es wird ganz behutsam angefangen und zuerst nur und ausschließlich der Hüftknick geübt. Zuerst hört man die Worte "Kopf unten lassen!" noch recht häufig durch die Halle hallen. Aber die Probanden lernen schnell und die Anleiter sind geduldig.

Die Konzentration auf nur genau dieses eine Thema "Rollen" und darin auf die ersten aber entscheidenden Bewegungsabläufe ist überaus hilfreich, bei den Lernenden eine solide Grundlage für eine spätere sichere Rolle zu legen. Natürlich sind ein paar Kandidaten dabei, die die Rolle vorher schon oder schon fast konnten. Aber auch sie haben dazu gelernt und bei denen, die "Rolle" vorher nicht einmal buchstabieren konnten, sieht der Hüftknick bald so vielversprechend aus, dass es nicht mehr weit ist bis zur selbständigen Rolle. Nina, die am Anfang so aufgeregt war, dass sie schon beim Einsteigen ins Boot ins Wasser plumpste, hat es sogar geschafft, sich komplett ohne Hilfe aus der Unterwasserwelt wieder aufzurichten. Ich freue mich auf die weiteren Termine!

Samstag, 12. Januar 2013

Große Ereignisse...

 ...werfen ihren Staub in die Luft! In unserem Untergeschoss haben sich die Handwerker eingenistet und gehen emsig zu Werke. Der Boden der Bootshalle ist dick mit Staub bedeckt und alles, was es nicht hinter die Staubschutzwände geschafft hat, ist dick eingemehlt. Selbst ins Obergeschoss dringen die feinen Partikel - aber wir haben es so gewollt! Dafür, dass die Arbeiten erst ein paar Tage in Gange sind, hat sich schon verdammt viel getan und man bekommt schon eine Ahnung davon, was das am Ende einmal werden soll!