Mittwoch, 26. Februar 2014

Navigation im Kajak - Teil II

"Kajakfahren – insbesondere auf dem Meer - erfordert Kenntnis wenigstens elementarer Navigationstechniken." - das hatte ich schon beim ersten Teil meines Navigationsvortrages im vergangenen Jahr zur Einleitung gesagt. Damals ging es um grundlegende Techniken, wie man überhaupt bestimmt, wo man ist und wie man da hinkommt, wo man hin will. Heute kommt die Tide als neues und die Umstände wesentlich verkomplizierendes Element hinzu.

Wie entsteht eigentlich Tide und wie äußert sie sich? Wie hoch ist eigentlich der Tidenhub auf den offenen Ozeanen und an verschiedenen Stellen der Welt? Wie schnell strömt denn das Wasser, und sieht der Tidenverlauf an allen Küsten so aus, wie an unserer Nordseeküste?

Es gab vieles zu klären, von dem man vorher kaum wusste, dass es so etwas überhaupt gibt. Dass es in der Nordsee "amphidronische" Punkte gibt, dass das Wasser immer noch gut eine Stunde abläuft, obwohl es schon wieder steigt und dass man zwar einen Tidenstrom jeglicher Stromgeschwindigkeit queren kann, aber nur, wenn man eben nicht vorhält.

Es gab Aufgaben zu lösen, die einen erst richtig auf das Dilemma aufmerksam machen, dass so eine Seekarte zwar Unmengen von Informationen beinhaltet, man aber doch erst einmal einiges über den Umgang damit lernen muss. Wenn man drei Meter Tidenhub hat und ein Wattenhoch laut Karte eine Höhe von anderthalb Meter hat, steht dann bei Hochwasser 1,5 Meter Wasser darüber oder 3 Meter?

Der Vortrag ist weder als Ersatz für einen Navigationskurs gedacht noch geeignet, aber er kann die grundsätzlichen Effekte und Phänomene bei Navigation auf Tidengewässern zeigen und ihre wesentlichen Eigenschaften und Einflüsse auf unsere Fahrtenplanung deutlich machen. Und bei der nächsten Nordseetour sieht man die Umstände dann mit ganz anderen Augen!

Sonntag, 23. Februar 2014

Ende gut - alles gut!

Als ich beim vergangenen Rollen-Termin gesehen habe, wie Uschi kopfüber im Boot hängend unter Wasser nach sich selbst und ein wenig Orientierung im Raum gesucht hat, dachte ich, dass sie noch ein Weilchen brauchen wird, bis sie alle beteiligten Glieder zu einer gedeilichen Zusammenarbeit überredet bekommt. Heute hat das Üben eben begonnen, da rollt sie schon wie ein Mops! Das setzt natürlich Standards und erhöht den Druck auf die anderen Teilnehmer, die bei der Vorstellungsrunde am Anfang noch keinen Erfolg vermelden konnten.

Ich hätte beim vierten Termin in der Reihe einen leicht gedämpften Enthusiasmus erwartet, ein demütiges Ergeben in das Schiksal, wenn die Rolle die letzten drei Male schon nicht aus der Hüfte kam, dass sie sich bestimmt auch heute nicht zwingen lässt. Aber da habe ich die Rechnung ohne die Teilnehmer gemacht: Alle sind dermaßen beflissen bei der Sache, dass die gesamten drei Stunden über ständig alle Boote auf, im oder unter Wasser sind und die Betreuer eigentlich kaum Gelegenheit haben, selbst mal ein bisschen zu spielen.

Johanna ist heute so entschlossen wieder angetreten, wie sie bei letzten Mal gegangen ist. Ich hatte mir eine spezielle Übung ausgedacht, um ihr über die letzte mentale Hürde zu helfen, die sie noch von der erfolgreichen Rolle trennt. Es gab viel zu lachen, wenn sie mich auch nach dem x-ten Versuch noch auf der anderen Seite des Bootes vermutet hat, obwohl ich ihr hoch und heilig versprochen hatte, nicht heimlich in dem Moment über das Kajak zu springen, in dem sie unter Wasser taucht. Irgendwann ist aber auch dieser Knoten geplatzt und sie ist erfolgreich und geschmeidig hoch gerollt. Die Führung des Paddelblattes kann man noch optimieren, denn wenn man ehrlich ist, führt sie es noch nicht wirklich dicht an der Wasseroberfläche entlang. Da aber ihr Hüftknick und die Bewegung des Oberkörpers seit dem ersten Moment so tadellos klappen, kommt sie auch ohne diese technische Raffinesse wieder nach oben. Was man allerdings nicht mehr verbessern kann, ist das Strahlen nach geglückter Übung!

Dirk, Christina und wie sie alle heißen, Nina und Konstanze sowieso aber eben auch Uschi, Helge und Levke - wirklich alle haben im Laufe der vier Termine die Rolle erfolgreich praktiziert - und zwar mehr als einmal und nur durch Zufall! Wenn das keine gute Erfolgsquote ist! 

Dank vor allem an unsere Wander-Karen, die diese Termine ermöglicht hat aber auch allen Beteiligten, die immer Boote, Paddel und was sonst noch benötigt wurde, wie von Geisterhand in die Unihalle geschafft haben!

Mittwoch, 19. Februar 2014

Bilder der Saison

Das ganze Jahr über stürzen wir uns in irgendwelche Aktivitäten, stauben in der Bootshalle, befahren Flüsse und Seen, genießen Sonnenuntergänge, Poloturniere und Herbststürme. Und das alles nur, damit wir am Ende der Saison die Bilder der vergangenen betrachten können. Heute ist Zurücklehnen und Genießen angesagt. Birgit hat wieder Unmengen von Bildern und kleinen Filmchen gesichtet, zusammengestellt und mit passender Musik hinterlegt, um uns damit einen schönen Abend zu bereiten.

Dabei merkt man erst, was für zahlreiche Aktivitäten im Verlaufe eines Jahres in unserem Verein stattfinden. Auch längst Vergessene (oder Verdrängte?) kommen so wieder in Erinnerung: Das gesamte erste Halbjahr war doch von unserem Umbau geprägt, der mittlerweile fast schon wieder in Vergessenheit geraten ist, so selbstverständlich haben wir uns an die neuen Umstände gewöhnt.

Neben dem Befahren der unterschiedlichsten Gewässer erinnern die Bilder an zahlreiche Gelegenheiten der Begegnung. Da ist der gemeinsame Arbeitsdienst und das Durchsehen der Vereinsboote, das Polo-Spaßturnier der Wanderpaddler, die Begegnung mit schrägen "Vögeln" und nie gekannten Herausforderungen. Man könnte einwenden, dass sich die Bilder von Jahr zu Jahr gleichen. Aber das ist nicht der Fall. Denn auch wenn ein Bild nur Wasser, Boot und Paddler zeigt, so schwingt dahinter bei dem, der es erlebt hat, immer eine einzigartige Erinnerung mit. Bei denen, die es nicht erlebt haben, mögen sich Träume regen und vielleicht sogar Pläne keimen. So ein Bilderabend ist nicht nur entspannend und anregend, er ist auch wichtig.

Sonntag, 16. Februar 2014

Rollentraining 3.Teil

Aller guten Dinge sind drei! Und wenn die Dinge dann noch nicht gut sind, kommt eben das vierte Mal dazu. Am Ende wird also alles gut - und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende!

In diesem Bewusstsein gehen wir heute unseren dritten Rollentermin an. Zwar können Karen und Britta krankheitsbedingt beim Transport der Ausrüstung in die Halle nicht mitmachen, aber wie von Zauberhand werden die entstandenen Lücken geschlossen und alles klappt wie am Schnürchen.

Einige sind mittlerweile schon alte Hasen, was die Rolle angeht. Dabei ist Lauritz vielleicht der jüngste Paddler in der Herde aber augenscheinlich der älteste Hase, denn seine Rolle kommt links wie rechts mit bewunderswerter Sicherheit und Selbstverständlichkeit.

Es gibt aber auch ganz junge Hasen, wie Johanna, die heute das erste Mal teilnehmen kann. Die einführenden Übungen absolviert sie mit beeindruckender Körperbeherrschung, so dass ich mir sicher bin, dass sie nicht lange brauchen wird, bis sie auch die gesamte Übung beherrscht. Aber immer wenn es zum Schwur kommt und sie den kompletten Bewegungsablauf abspulen soll, gibt es eine Hürde, die sich ihr in den Weg stellt. Aber sie ist so vom Ehrgeiz durchdrungen, dass sie es unbedingt wissen will und^mir keine Ruhe lässt und fast die kompletten drei Stunden in Aktion bleibt. Ich bin mir sicher, dass sie in den kommenden Tagen die Folgen ihres Einsatzes spüren wird. Ich bin mir aber auch sicher, dass sie beim kommenden Termin die Früchte ihres heutigen Einsatzes einfahren wird.